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frühling – ver

Z/Seitensprung Musik im Raum – Musik mit dem Raum

Es ist das Miteinander der Kompositionen,
das für subtile Spannung sorgt,
Verbindungslinien zieht, wo scheinbar keine mehr sind und
einen Wechsel der Zeiten mühelos zulässt.
Musik im Raum – Musik mit dem Raum

Zwei Musikgenres, die gregorianischen Choräle der Prämonstratensermönche des Mittelalters und die Jazzmusik der Gegenwart, inspirierten sich am 9. Mai 2004 gegenseitig im Raum der spätgotischen Wintringer Kapelle. Sowohl die Gregorianik als auch die moderne Improvisationskunst haben eine gemeinsame Intention: mittelalterliche Musik in Bezug zum Raum und zur Zeit der Aufführung zu setzen. So entfaltet sie sich an einem authentischen Ort. Die Gregorianik ist in die liturgischen Rituale bei den großen Festen des Kirchenjahres und den klösterlichen Alltag der Mönche integriert. Seit dem Mittelalter ertönen weltweit in den lateinischen oder christlichen Klosterkirchen römischer Prägung zu bestimmten Zeitpunkten im Tagesablauf die gleichen gregorianischen Gesänge. So war es auch in der Prioratskirche der Prämonstratensermönche in Wintringen die Regel.

Musik im Raum – Musik mit dem Raum Cornell Wegmann
CORNELL WEGMANN, SAXOPHON, FLÖTE, KLARINETTE | STUDIERTE KLASSISCHE SCHULMUSIK, MACHTE SICH IN DER SÜDWESTDEUTSCHEN JAZZSZENE MIT DEM „CORNELL WEGMANN JAZZ TRIO“ EINEN NAMEN | U. A. STUDIOMUSIKER, FREIER MITARBEITER BEIM SAARLÄNDISCHEN STAATSTHEATER

In beiden Musikformen, der Gregorianik und des Jazz, spielt die Improvisation eine wichtige Rolle. Sie zielt auf ein spontanes Erfinden von Musik in Bezug zu verschiedenen Parametern wie Harmonie und Rhythmus. Der Künstler lässt sich leiten von seiner Inspiration und Emotion und tritt in einen vielschichtigen Dialog mit Mitmusikern, Publikum, Zeit und Raum. Als praktische Kunstfertigkeit ist Improvisation bis heute v. a. für Jazzmusiker unentbehrlich. Sie fordert geradezu eine Auseinandersetzung mit dem Jetzt und dem Hier.

Musiker

Der saarländische Jazzmusiker Cornell Wegmann versuchte mit Studierenden der Hochschule für Musik Saar, formiert in der Schola Saraviana unter Leitung der Dozentin für Gregorianik, Christine Pfeifer-Huberich, den musikalischen „Z/Seitensprung“ von Jazz und Gregorianik. Die beiden Musikgenres verschmolzen in der Wintringer Kapelle für einen hörbaren Augenblick mit der Gegenwart.

CHRISTINE PFEIFER-HUBERICH, DOZENTIN FÜR GREGORIANIK, GILT ALS SPEZIALISTIN FÜR DIE VERSCHIEDENEN LITURGISCHEN GESÄNGE DER EINZELNEN KLÖSTER | LEHRT AN DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK DIE AN EIN FESTES GRUNDGERÜST GEBUNDENEN MODELLARTIGEN SINGWEISEN IN DER PSALMODIE

SCHOLA SARAVIANA HOCHSCHULE FÜR MUSIK SAAR CHORALGESANG | HORST LENHOF (SOLOVERSE) | CLEMENS ANSTETT | CHRISTIAN DEBALD | CLAUDIA HEIDER | CHRISTIAN JACOB | ARMIN LAMAR | MATHIAS STAUT | MIRIAM WINKLER | SILKE WINKLER | LEITUNG, CHRISTINE PFEIFER-HUBERICH, DOZENTIN FÜR GREGORIANIK

DOMINE IN ADIUVANDUM | SALVE REGINA AUS DEM STUNDENBUCH DES ORDO PRAEMONTRATENSIS | AVE MARIS STELLA HYMNUS, 8. JAHRHUNDERT | AVE MARIA OFFERTORIUMSGESANG | KYRIE „FIRMATOR SANCTE“ KYRIETROPUS, 11. JAHRHUNDERT | SALVE REGINA MARIANISCHE ANTIPHON, 9. JAHRHUNDERT | MAGNIFICAT LOBGESANG MARIENS | REGINA CAELI AUS DEM STUNDENBUCH DES ORDO PRAEMONSTRATENSIS