In der Schwebe
Hermann Bigelmayr... Doch jeder einzelne Hauch bewirkt Bewegung in die Kunst, die Fülle der Schöpfung auch überlebensfähig zu machen ...
Seit Herbst 2013 lässt sich am KulturOrt Wintringer Kapelle ein Zitat jenes äußerst filigranen Weizenblattes beobachten. „An einem seidenen Faden“ schwebt das Blatt unter dem bereits 2011 von Hermann Bigelmayer geschaffenen Weizenhalm. Daran hat der Künstler bereits seit 2012 in seinem Münchner Atelier mit Bedacht gearbeitet. Bigelmayr schälte dabei sprichwörtlich ein zunehmendes Gefühl der Bedrängnis aus einem mächtigen Ahornstamm: Trotz einem mittlerweile weitverbreiteten Wissen über Lösungsmöglichkeiten, der von uns Menschen selbst verursachten Bedrohungen unseres Planeten, tut man sich beim Handeln schwer. Es bleibt überwiegend bei Symptombehandlungen und politischen Lippenbekenntnissen.
Vollendung im Detail
In dem nunmehr vollendeten dreiteiligen Werk des Bildhauers lässt er in seinem Bild sprichwörtlich den Klimawandel, die ständige Verringerung der biologischen Vielfalt, die weltweite Ausbeutung von Menschen, Tieren und Nutzböden, die Waffenaufrüstungen vieler Länder und der damit einher ziehende Verfall von ethischen und kulturellen Werten, aber auch die sprunghaft zunehmenden Weltbevölkerung, wie ein Damoklesschwert über der Zukunft unseres Erdenkreises schweben.