Künstlerische Forschung am KulturOrt Wintringer Kapelle

Zur Vergänglichkeit im Un­ver­gäng­li­chen

[Sinnästhetische] Verbindung von Klang- und Farbenfeldern der Gotik und der reflexiven Musik und Malerei der Gegenwart

Der KulturOrt Wintringer Kapelle ist als Rest einer gotischen Prioratskirche der Prämonstratenser (Wesen: Communio/Gemeinschaft, Comtemplatio/Besinnung, Actio/Handeln auf der Suche nach dem Göttlichen) ein Raumgefüge in der unterschiedlichste Epochen Weltanschauungen, Ideen und Zeichen hinterlegt haben, die in der Gegenwart nicht ohne Weiteres dechiffrierbar sind.

Bemalte Steine in einer mit Sand befüllten Box

Ziel eines aktuellen künstlerischen Forschungsprojektes ist die Auseinandersetzung mit der künstlerischen Ausdruckskraft unterschiedlicher epochaler Lebenswelten um Zusammenhänge zu entdecken, zu entschlüsseln und weiterzudenken. Anknüpfungspunkte dazu bieten vorhandene kunsthistorische Wissensbausteine, Erscheinungen am mittelalterlichen Bauwerk und überlieferte Rituale und Klänge. Eine „sinnästhetische“ Annäherung zur Übung der Zusammenempfindung unterschiedlicher Sinneswahrnehmungen um Denkprozesse anzuregen, ist in diesem Prozess ausdrücklich erwünscht. Das zeitübergreifende Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Kosmos soll dabei ebenfalls beleuchtet werden. In diesem Spannungsfeld (be-)wirkt das künstlerische Experiment, auch im Sinne der Erweiterung des Kunstbegriffs.

Im Dialog von Musik und Malerei vollzog sich am KulturOrt Wintringer Kapelle Ende Mai 2022 eine erste spannende Sequenz im Sinne einer experimentierenden Annäherung an diese Fragen.

Beteiligt waren Barbara Neumeier (Musikerin/Pädagogin/Musikwissenschaftlerin), Claudia Kämmerer (Musikerin/Sängerin), Christian Balzer (Schlagzeug), Stefan Ulrich (Klavier), Eva Bachura (Lehrerin Kunst/Physik), Dorothée Pirrung (Regionalentwicklerin/Künstlerin) und Peter Michael Lupp (Kurator KulturOrt Wintringer Kapelle).